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Kultur & Kreativität




          Literaturcafé im Quartiers– und         nach  Prag".  Ähnlich wie bei Goethe,  erscheint
          Begegnungstreff Nieukerk:               auch  bei  Mörike´s  Gedichten  kein  Wort  aus-
          Eduard Mörike –                         tauschbar. Sie sind ein einfühlsames, abgerun-
          Lyriker des Biedermeier                 detes Gebilde. Eduard Mörike starb am 4. Juni
                                                  1875 in Stuttgart.

                                                  Das Literaturcafé findet mit und im  Quartiers-
                                                  und Begegnungstreff Nieukerk statt. Wir gestal-
                                                  ten einen angenehmen Rahmen mit Kaffee und
                                                  Gebäck, in dem bekannte und weniger bekann-
                                                  te Autor*innen und ihre Werke im Mittelpunkt
                                                  des Nachmittags stehen.
                                                                                               2
                                                  Telefonische  Anmeldung    erforderlich:
                                                  02831-93750


                                                   Olivia Becker-Ernst
                                                   Mittwoch, 02.07.2025, 15 bis 17 Uhr
                                                   Quartiers- und Begegnungstreff am Elisa-
          (c) Landesarchiv Baden Württemberg
                                                   beth-Haus, Elisabethstr. 5 47647 Nieukerk
          Eduard Mörike wurde am 8. September 1804 in   A2202K                   12 Euro
          Ludwigsburg am Neckar geboren. Er studierte
          Theologie  und  war  gezwungen,  als  Pfarrvikar  VHS–Literaturzirkel in der
          zu  reisen,  da  andere  Berufsrichtungen  schei-  Öffentlichen Bücherei Geldern
          terten. Erst 1834 bekam er eine Pfarrstelle in
          Cleversulzbach, die er aber nur neun Jahre lang
          ausübte. Er fühlte sich dieser Aufgabe nicht ge-
          wachsen und ließ sich früh pensionieren.
          Leider erfassten ihn zahlreiche Krankheiten, die
          ihn depressiv und träge machten. Hinzu kam,
          dass er mit seiner Schwester Klara, seiner Frau
          und den  beiden Töchtern  zusammenlebte  und
          die ständigen Spannungen zwischen Klara und
          Margarethe ihn zermürbten. Das führte zu sei-
          nem Rückzug in die Lyrik und er schrieb hoch-
          wertige Gedichte, Novellen und auch Märchen.   Im VHS-Literaturzirkel beschäftigen wir uns mit
          Er  pflegte  ferner  sein  Talent  als  Zeichner  und   zeitgenössischen  Autor*innen  ebenso  wie mit
          erschuf   ausdrucksstarke Bilder und Illustrati-  Klassikern und kürzeren Essays. Auch die The-
          onen.                                   menvielfalt ist breit: von Auseinandersetzungen
          In einer Rezension bezeichnete Hermann Hesse   mit aktuellen Themen bis zu zeitübergreifenden
          ihn  als  "verkannten  Schwaben",  dessen  Werk   Fragestellungen.  Wir betrachten  die literari-
          neben Goethe und Schiller seinen Platz haben   schen Werke möglichst ganzheitlich: sprachlich,
          würde.  Viele  seiner  wunderschön  "gemalten"   in ihren zeitgeschichtlichen Bezügen und ihrer
          Gedichte kennt auch heute noch jeder Schüler:   Einordnung im Gesamtwerk des Autors/der Au-
          "Er  ist´s",  "Septembermorgen",  "Der  Feuer-  torin. Die Werke und Texte werden immer ge-
          reiter" sowie die Novelle "Mozart auf der Reise   meinsam ausgewählt.



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